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Warum trägt unsere Schule diesen Namen?

Was hat Herta Lebenstein mit uns zu tun?

Seit dem 21. September 2000 heißt unsere Schule "Herta-Lebenstein-Realschule".

Viele Schulen tragen Namen von Erwachsenen, die im Leben eine besondere Leistung erbracht haben und als Vorbild für Jugendliche angesehen werden.

Dies kann als Schulname unpassend werden, wenn man erkennt, 

  • dass diese Person vielleicht auch schlechte Eigenschaften hatte,
  • es vielleicht sehr viele gleiche Schulnamen gibt oder
  • heutige und zukünftige Jugendliche gar keinen Bezug zum Leben dieser Person bekommen.

Warum aber trägt diese Schule den Namen
Herta Lebensteins, eines Stadtlohner Mädchens?

Was hat Herta Lebenstein mit uns zu tun?

  • Mit diesem Menschen können sich Schülerinnen und Schüler identifizieren. Herta Lebenstein ist keine unerreichbare Berühmtheit, sondern eher eine von ihnen. Sie lebte nicht nur im gleichen Ort, sondern sie kam auch – wie alle Generationen von Schülerinnen und Schülern – mit Fähigkeiten und Begabungen zur Welt, entwickelte vermutlich ähnliche Träume und Wünsche wie sie. Ihr Leben verwandelte sich aber plötzlich und von ihr selbst unbeeinflussbar in einen Überlebens- und Existenzkampf, ohne dass sie die Chance hatte, diesen zu gewinnen. Mit ihrem Namen wird erinnert an 6 Millionen Namenlose, von denen 1½ Millionen Kinder waren, die man lediglich als unvorstellbar große Zahl wahrnimmt. Herta wurde - genau wie allen anderen davon - keine Gelegenheit gegeben, irgendetwas zu hinterlassen - außer ihrem Namen.
  • Ihr Schicksal lässt unsere Schülerinnen und Schüler möglicherweise erkennen, dass das Leben in Frieden und Sicherheit, das wir führen, keineswegs selbstverständlich ist für das von Kindern in Geschichte und Gegenwart. Sie steht damit auch beispielhaft für das Schicksal von Kindern heute, die Verfolgung, Vertreibung und Terror ausgesetzt sind.
  • Ihr Schicksal kann unseren Schülerinnen und Schülern vielleicht verdeutlichen, dass auch unser eigenes Leben in relativer Sicherheit und Unbeschwertheit sehr schnell vorbei sein kann.
  • An ihrem Schicksal wird deutlich, wie wichtig Werte wie Toleranz, Bereitschaft zu Verständnis, Gerechtigkeit und Gemeinsinn sind, die als Bildungsziele der Realschulen ausgewiesen werden.

 

 

So heißt es auch in unserer Herta-Hymne:
„Gemeinsam stehen wir hier zusammen, gemeinsam für Toleranz, Gerechtigkeit“.
 

Der Name passt auch zu dem, was über die unterrichtliche Arbeit hinaus zu den unverwechselbaren Besonderheiten dieser Schule geworden ist:

  • Die Schülerinnen und Schüler auch mit den dunklen Kapiteln unserer Geschichte zu konfrontieren, wie es mit der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz oder dem Besuch des Lagers Groß-Rosen während der Pfingstfahrt geschieht.
  • Weltoffenheit zu fördern und Andersartigkeit zu akzeptieren lernen, wie es auch durch die selbstverständliche Integration von Schülerinnen und Schülern ausländischer Abstammung oder anderer Religion in vielen Klassen geschieht. 
  • Interesse und Verständnis zu wecken für das Schicksal anderer, wie es durch unterschiedlichste Aktionen oder die Arbeit mit unserem „Herta-Heft“ immer wieder angeregt wird.
  • Engagement für andere zu fördern, denen es nicht so gut geht wie unseren Schülerinnen und Schülern, wie es z.B. durch den Einsatz für das Kinderheim in Wojcieszów  oder zahlreiche andere Aktivitäten geschieht.